Außer den 170 Obstbäumen befinden sich auf der 7 ha großen Fläche zahlreiche Hecken, mehrere Teiche und flache Kleingewässer, die
der Wiese eine vielfältige Struktur geben. Der ältere Teil ist ca. 7 ha groß und vielfältig strukturiert.
Die vorhandene Heckenstruktur bietet den Obstbäumen Windschutz und schafft Lebensraum für vielerlei Vögel, Schmetterlinge und
zahlreiche andere Kleintiere. Auf dieser Streuobstwiese hat sich in diesen wenigen Jahren ihres Bestehens bereits deutlich gezeigt, welche Artenvielfalt Streuobstwiesen bieten können. Neben den
Meisen brüten hier inzwischen regelmäßig auch Goldammern, Baumpieper, Dorngrasmücken und Neuntöter. Mehrfach durchgeführte Schmetterlingskartierungen machen die ausgesprochen große Vielfalt
deutlich. Von ungefähr 150 Schmetterlingsarten, die sich hier angesiedelt haben, stehen ca. 20 Arten auf der Roten Liste.
3 Teiche unterschiedlicher Tiefe und mehrere Lunken bieten Amphibien, Libellen und Wasserpflanzen den für sie passenden Lebensraum.
Bild einer Wallhecke auf der Streuobstwiese als artenreicher Lebensraum. Foto:NABU/Ulf Walek
Bei den Obstbäumen handelt es sich überwiegend um alte und lokale Sorten. Sie zeigen eine Geschmacksvielfalt, die ein Supermarkt nie bieten kann. Mehrheitlich stehen hier Apfelbäume, aber auch Kirschen, Birnen und Pflaumen.
Die Streuobstwiese ist ein Gemeinschaftsprojekt. Die Stadt Bassum als Eigentümerin hat dem NABU Syke und Umland e.V., bzw. dessen Stiftung Nationales Naturerbe die Pflege der Flächen übertragen.
Ein Landwirt mäht und verwertet das Gras, eine Imkerin hat hier den ganzen Sommer über ihre Bienenkörbe stehen, Obstbäume werden auf ehrenamtlicher Basis von der NABU-Gruppe Syke und Umland e.V. gepflegt. Daran sind immer wieder auch andere Gruppen und Einrichtungen beteiligt, z.B. die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Westflügel Syke.
Seit 2009 werden die reifen Äpfel mehrmals im Herbst aufgesammelt und zu Saft verarbeitet. Dieser Apfelsaft kann -solange der Vorrat reicht- bei Anni Wöhler-Pajenkamp bezogen werden: Tel. 04241/4629. Der Erlös fließt in die jährliche Pflege der Obstwiese.
Foto: NABU/Andreas Bultmann
Jetzt auch Obsternte für Jedermann möglich
2015 wurde die Streuobstwiese um weitere 3 ha erweitert. Hier wachsen Süß- und Sauerkirschen, Zwetschgen, Äpfel und Birnen. Nur hier gesellen sich auch Esskastanie und Walnuss dazu. Dieser Bereich wird ebenfalls vom NABU Syke und Umland e.V. gepflegt. Wegen des großen Interesses der Öffentlichkeit darf das Obst hier jedoch von allen Bürgern und Bürgerinnen für den Eigenbedarf (Kuchen, etc.) geerntet werden. Seit 2021 machen Gelbe Bänder an diesen Obstbäumen darauf aufmerksam. Der NABU Syke bittet, dies zu beachten.
Das Gelbe Band ist ein Ernteprojekt des Zentrums für Ernährung und Hauswirtschaft (ZEHN)
https://www.zehn-niedersachsen.de/thema/271_Gelbes_Band
Das Gelbe Band signalisiert: Nur hier darf kostenlos und ohne Rücksprache für den Eigenbedarf geerntet werden.
Foto: NABU/Alfred Rozenvalds
Wer gern größere Mengen Äpfel, z.B. zum Saften ernten möchte, kann sich an Anni Wöhler-Pajenkamp wenden: 04241/4629.
Beim Beschneiden der Obstbäume
Auch eine Benjeshecke wurde angelegt
Fotos: NABU/Syke Alfred Rozenvalds
Lange geplant-nun endlich ausgeführt: Am 15.11. 2023 hat eine 8. Realschulklasse der Lukasschule Bassum am Rande der Obstwiese Wälle am Wegrand mit Heckensträuchern bepflanzt.
Diese Heckenpflanzung ist eine weitere ergänzende Ausgleichs- ud Kompensationsmassnahme der Stadt Bassum auf dem Gelände der Streuobstwiese.
Schwerpunktmässig gesetzt wurden typische Wildsträucher wie Eberesche, Hasel, Faulbaum, Schneeball u.a.; das Sortiment ergänzen Wildobstbäume sowie einige Beerensträucher insbesondere um den Picknickplatz herum.
Ein reichhaltiges Kuchenbüfett und Apfelsaft als Dank an die Schulklasse rundeten die Aktion ab. Zum Abschluß gab es einen Rundgang über die Obstwiese.
In den Tagen davor hatte der Bauhof Bassum den Wall herrichten lassen und die Sträucher besorgt. Auch die Vorbereitung der Pflanzung, z.B. das Ausheben der Pflanzlöcher hat der Bauhof begleitet. Der NABU Syke bedankt sich bei allen Helfern für die Unterstützung und gelungene Zusammenarbeit.
Anni Wöhler-Pajenkamp, 21.11.2023
Fotos: Alfred Rozenvalds