Liebe NABU-Mitglieder,
im NABU-Jahr 2022 konnte wieder viel für den Naturschutz in unserer Region erreicht werden. Es war ein Jahr der Projekte. Fließgewässerrenaturierung, Heckenpflanzungen und Artenschutzmaßnahmen waren umfangreiche Vorhaben, die umgesetzt werden konnten. Lesen Sie nun im Einzelnen, welchen Aktivitäten NABU-Aktive im Jahr 2022 nachgegangen sind.
Biotopschutz:
Auf der Streuobstwiese Eschenhausen fielen wie jedes Jahr einige Pflegearbeiten an, neben den Mäharbeiten an den Teichen und entlang der Hecke, incl. Einarbeiten des Mähgutes in die Hecken und der Nistkastenreinigung. Ein Schwerpunkt war die Obstbaumpflege. Dazu gab es einen Obstbaumschnittkurs, dem 3 weitere eigene ehrenamtliche Obstbaumschnitttermine folgten. Erstmals hat eine Gartenbaufirma uns bei 40 ausgewählten Bäumen unterstützt. Bei diesen Bäumen waren schon Äste abgebrochen, für uns Laien waren sie schon zu kräftig gewachsen. Während des sehr trockenen Sommers hat ein Landwirt die im Dezember neu gepflanzten Bäume 3x unentgeltlich bewässert und die Wiesenflächen gemäht. Im Herbst hatten wir 8 Ernteeinsätze zum Ernten und Saften der Äpfel. Mit ca. 3.000 Liter Saft war die Ernte etwa so groß wie in den letzten Jahren. Anlässlich des „Tages der Regionen“ gab es einen Rundgang über die Streuobstwiese. Der NABU Syke hat sich 2x mit Apfelsaftverkauf an Aktionstagen des Kreismuseums beteiligt.
Im NABU-Jahr 2022 konnte einige größere Projekte abgeschlossen werden. So konnte der zur Trocknung abgelagerte Aushub aus einem der Leerßer Dorfteiche in einer ehemaligen Sandgrube endgültig verbracht werden. Es ist in Planung, auch den zweiten Teich zu sanieren.
In der Leerßener Moorheide konnte durch den Aufbau eines neuen Weidezaunes eine extensive Nutzung der ca. 6 ha großen Grünlandfläche auf lange Zeit gesichert werden. Als ergänzende Maßnahmen folgten noch die Anpflanzung von 2 Landschaftshecken von je 250 m Länge, die Aufstellung eines Storchenhorstes sowie das Entfernen von aufgelaufenen Birken und Weiden an einem Kleingewässer. Die Durchführung dieser Maßnahmen wurde möglich durch die finanzielle Unterstützung der BINGO Umweltstiftung und der Kreissparkasse Syke.
In Sachen Fließgewässerrenaturierung gelang es die Planung für die Renaturierung an Teilabschnitten von der Hache in Barrien, vom Hombach in Nordwohlde und der Siede
im Hollener Bruch in der Gemeinde Asendorf abzuschließen. Die Umsetzung der Planung erfolgt im Herbst 2023.
Bei den Pflegearbeiten in unseren Biotopen in Ristedt auf einer Naturwaldfläche, im Blanken Schlatt in Barrien und in der ehemaligen Sandkuhle in Okel unterstützen uns wieder tatkräftig 20 Schüler vom Syker Gymnasium.
Im Clueser Tal verschloss man zwei Entwässerungsgräben um die Flächen zu vernässen. Geplant ist hier die Schaffung von Lebensräumen für Amphibien durch weitere
Vernässung und die Anlage von Kleingewässern und Feuchtsenken.
In Ristedt ließen wir eine Wiese mähen und fällten schattenwerfende Birken an einem Kleingewässer.
In Asendorf erfolgte im Niemannsbruch an dem großen Teich wieder der jährlich notwendige Rückschnitt von aufgelaufenen Erlen und Weiden. Durch die großzügige Spende einer Privatperson konnten wir die Anpflanzung von zwei Landschaftshecken in der Gemarkung Hohenmoor finanzieren und durchführen lassen.
Kinder- und Jugendarbeit
Im letzten Jahr waren die Asendorfer Kids Eislaufen, haben Wachstücher für Pausenbrote hergestellt, eine Schatzsuche durchgeführt, Insektenhotels gebastelt, haben eine Kanutour auf der Lohne gemacht und mit Naturrätseln und Spielen unseren Spaß gehabt. Weiterhin wurde eine Übernachtung unter freiem Himmel veranstaltet, über dem Lagerfeuer gekocht, einen Ausflug zum Heiligenberg unternommen. Weitere Besuche führten zur Dümmer Naturschutzstation und zu dem Escape Room auf dem Gelände Hoher Berg von der NAJU Syke. Die Aufgaben meisterten wir mit 2 Gruppen.
Die Kindergruppe Hoher Berg begann das Jahr mit Korkensortieren auf dem Biohof Steding in Bramstadt. Im März folgte dann eine Beteiligung am Aufbau eines Storchennestes. Hier haben die jungen Naturschützer den Nestrand aus Weidenzweigen geflochten. Auch das Bauen von Nistkästen stand wieder auf dem Programm. Die Kästen wurden anschließend auf dem Gelände Hoher Berg in Leerßen aufgehängt.
Im Übersee-Museum sahen sich die Teilnehmer die Ausstellung „Junge Wilde“ an.
Das größte Projekt war der Aufbau eines Escape Room mit dem Thema "Rettet die Uhus". Die Vorbereitung war sehr aufwändig und zeitintensiv. Der Escape-Room war während der Herbstferien für die Öffentlichkeit geöffnet. Geworben wurde durch Plakate und Zeitungsartikel. Mehrer Gruppen durchliefen den Raum, lösten Aufgaben und erreichten schließlich ein vorgegebenes Ziel. Zum Ende des Jahres haben die Kinder einen Weihnachtsbaum für Singvögel am Hohen Berg aufgestellt und mit Futter "geschmückt".
Öffentlichkeitsarbeit
Im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Stadt wurde mit dem BUND eine gemeinsame Stellungnahme verfasst. Die Ergebnisse einer vom NABU im Ristedter Raum durchgeführten Erfassung von Fledermäusen flossen in die Stellungnahme mit ein.
Syke 27.02.2023
Gez. Heinfried Köster